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Was Elon Musk von meiner Oma lernen kann

Buchrezension: Tobias Epple: „Was Elon Musk von meiner Oma lernen kann“

Elon Musk gilt genauso wie Bill Gates und Mark Zuckerberg als Visionär mit genialischen Zügen, der für Innovation und Erfolg steht. Die ganze Welt kennt ihn. Hinsichtlich seiner Werte und Führungsqualitäten steht er aber in der Kritik. Er schikaniert seine Mitarbeiter, tendiert zu rechten Ideen und hat auch schon Verschwörungstheorien geteilt. Daher stellt sich die Frage, inwieweit er wirklich als Vorbild für Unternehmer taugt. Diese Fragestellung greift der Autor Tobias Epple auf ungewöhnliche und humorvolle Weise auf: Er stellt den Eigenschaften des Milliardärs zehn Tugenden seiner Großmutter gegenüber. Damit will er auch andeuten, dass es nicht richtig sein muss, blind jedem Social-Media-Hype und Digitalisierungstrend nachzujagen. Vielmehr sollten wir uns auf einige klassische Werte besinnen, die auch beim Unternehmertum sehr nützlich sind. Sie lassen sich durchaus sinnstiftend mit neuen technischen Möglichkeiten kombinieren.

Um welche Tugenden geht es im Kern?

Auf jeden Fall nicht um schnelles Geld oder Wachstum um jeden Preis. Vielmehr zeichnen sich Vorbildunternehmer durch Begeisterung für ihr eigenes Schaffen und das anderer, durch verdientes Vertrauen und durch Zielstrebigkeit aus. Unternehmen, in denen solche Werte gelebt werden, verknüpfen Tradition mit Innovation, was ihnen einen nachhaltigen Erfolg beschert. Ihre Führungsfiguren sind authentisch. Sie stellen verlässliche Beziehungen zwischen der Belegschaft und dem Betrieb her. Ebenso sind ihre Kunden- und Partnerbeziehungen belastbar. Solche Tugenden sind wohl im Zuge der Digitalisierung auf der Strecke geblieben, denn diese erzeugt die Illusion, neue Beziehungen einfach per Mausklick herstellen zu können, was die Pflege der bestehenden oft überflüssig erscheinen lässt.

Wenn die Digitalisierung zu so einer Einbahnstraße wird, führt diese gelegentlich ins Verderben, wie beispielsweise am Twitter-Abenteuer von Elon Musk zu besichtigen ist. Dabei ist der Entrepreneur offensichtlich in die Digitalisierungsfalle gelaufen. Diese lässt Menschen glauben, dass digitale Strategien (und nur diese) automatisch zum Erfolg führen, und das ohne jeden Umweg. Scheinbar lässt sich der Reichtum heute mit Algorithmen und Datenanalysen herbeizaubern, nicht einmal viel Aufwand scheint dafür nötig zu sein. So denken selbstsichere Unternehmer, während andere Menschen aus Angst den digitalen Trends hinterherhecheln: Sie befürchten, ansonsten abgehängt zu werden. Eine dritte Gruppe hat Angst vor der neuen Technik und schöpft daher ihre Möglichkeiten nicht annähernd aus. All diese Betrachtungen sind aber einseitig, denn Technik hat noch nie auf Knopfdruck zu märchenhaftem Reichtum geführt, sie hat aber auch noch nie die menschliche Kreativität und Arbeit ersetzt. Was sie jedoch schon immer konnte, war die Erweiterung der menschlichen Möglichkeiten.

Digitale Formate als sinnstiftende Werkzeuge

Der Autor gibt dem Thema der Digitalisierung einen breiten Raum. Er zeigt auf, wie die digitalen Tools neuen Sinn schaffen (zum Beispiel durch eine völlig neue Form der Kommunikation in sozialen Medien), wie sie aber auch eine sinnvolle Anwendung erfordern. Das führt zu dem Schluss, dass technische Mittel nun endlich um inhaltliche Werte ergänzt werden müssen, die durchaus dem Fundus der Oma-Tugenden entstammen können. Dies wird uns das Zurechtfinden in der digitalen Welt leichter machen. Gleichzeitig werden wir besser verstehen, an welchen Stellen die die analoge Welt nach wie vor ihre Berechtigung hat. Möglicherweise hilft uns das, kurzfristigen Hypes zu widerstehen. Der Autor zählt in diesem Kontext zehn Tugenden seiner Oma auf, die wir fest in unser modernes, digitales Leben integrieren sollten. Dies wird uns helfen, keine Ressourcen mehr zu verschwenden. Eine der Tugenden ist nämlich der sinnvolle Umgang mit unserer eigenen Lebenszeit.

Über den Autor vom Buch „Elon Musk…“

Tobias Epple wurde in eine Unternehmerfamilie hineingeboren. Schon seine Großeltern führten einen Stuckateur-Betrieb und besprachen dessen Abläufe und Probleme am Küchentisch. Das verschaffte dem Junior von Kindesbeinen an wichtige Einblicke in die Welt des Unternehmertums und in unternehmerische Tugenden. Zu diesen gehört auch essenzielle Aufrichtigkeit auch in Momenten, in denen die Wahrheit sehr unbequem ist. Dann schaffen es gute Unternehmer, ihrer Belegschaft Mut zu machen. Eine andere wichtige Tugend ist die Bereitschaft, auch die eigene Schwäche zu zeigen, weil diese auf eigene Grenzen verweist. Es ist gut, wenn die Umgebung diese Grenzen kennt. Eine solche Offenheit schafft gleichzeitig Vertrauen und Zusammenhalt.

Die Prägung durch seine Großeltern führten Tobias Epple hin zu konservativen Unternehmertugenden, die er heute selbst mit der modernen digitalen Arbeitswelt verknüpft. Er wurde selbst schon mit 19 Jahren Unternehmer und weiß inzwischen, dass ein Unternehmen reifen und erwachsen werden muss. Heute arbeitet er in seiner Epple Consulting GmbH als Berater und bei Erfordernis auch als Interims-Führungskraft. Zu seinen Grundsätzen gehört durchaus unternehmerisches Wachstum, aber auf gesunde und nachhaltige Weise, wie er betont. Seinen Fokus als Berater legt er darauf, den Geist aller Beteiligten in einem Unternehmen so zu entwickeln, dass die Belegschaft aus Überzeugung den eingeschlagenen Weg mitgeht und damit auch Innovationen mitträgt.

Leserrezensionen

Die Rezensenten äußern sich begeistert und verweisen auf ihre erste Skepsis vor dem Kauf des Buchs: Soll dies vielleicht ein reißerisches Loblied auf Elon Musk sein? Nein, das ist es nicht. Es vermittelt vielmehr einen Deep Drive in die Gedankenwelt früherer Unternehmergenerationen, um dann wieder den Bogen zu unserer modernen, digitalisierten Welt zu schlagen. Um Elon Musk geht es eher am Rande, wie einer der Leser betont. Der Kern des Buches ist unser heutiges Denken, aus dem wir unsere Aktionen ableiten. Wir sollten durchaus traditionelle Werte in dieses Denken aufnehmen und unsere Gedankenwelt einmal gründlich reflektieren.

 


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  1. […] gehen. Deshalb ist es auch absolut wichtig, dass Sie beim Schreiben eines Lebenslaufs immer bei der Wahrheit bleiben. Nichts ist peinlicher, als in einem Vorstellungsgespräch bei einer Lüge ertappt zu […]

  2. […] nach den neuesten Modetrends zu richten, geht gewaltig ins Geld. Man müsste dafür seine Garderobe und alles andere regelmäßig austauschen, wenn etwas Neues […]

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